Kontroverse mit dem Staatsministerium zum Filmprojekt „GRAU IST KEINE FARBE“

Auf den letzten Schritten zur Premiere verfolgen wir neben der erfolgreichen Fertigstellung des Filmes auch gesellschaftspolitische Ziele im Umgang mit der jugendlichen Depression. 
Während der Produktion von „GRAU IST KEINE FARBE“ kontaktierte MovieJam Studios Staatsministerin Melanie Huml, das Gesundheitsministerium, jegliche Büros der Abgeordneten sowie die Presseabteilung, die allerdings alle zu keiner Stellungnahme bereit waren. 
Konkrete Fragen waren de facto: 

1. Wieso liegt der Freistaat Bayern im bundesweiten Ländervergleich weit am unteren Ende in der stationären Behandlung von psychischen Krankheiten bei der Bereitstellung von Behandlungsplätzen? Welche konkreten Punkte werden in der laufenden Legislaturperiode durchgesetzt?
2. Warum wird die Depression, die auf der Homepage des Gesundheitsministeriums als „Volkskrankheit“ bezeichnet wird, nicht ernsthaft auch als Volkskrankheit bekämpft? Kampagnen der Antistigmatisierungsarbeit des Freistaates kommen bei Betroffenen nur selten an. Der finanzielle Einsatz ist im Vergleich zu anderen Volkskrankheiten mehr als gering.
3. Warum findet außerhalb von ehrenamtlichen Verbänden wenig Aufklärungsarbeit in Zusammenarbeit mit dem bayerischen Kultusministerium statt? Veranstaltungen zu gesunder Ernährung und weiteren gesundheitlichen Aspekten in Kooperation mit dem Gesundheitsministerium gibt es sämtliche in Bildungseinrichtungen, obwohl jedoch die Depression laut Weltgesundheitsorganisation die zweitgrößte psychische Erkrankung bis 2030 darstellen wird, gibt es hierbei keine professionelle grundlegende Präventivarbeit. Sozialmitarbeiter sind mit diesem Problemen wohl eher überfordert.
4. Laut DEG- und KIGG-Studie lässt sich ein Realfallanstieg, also nicht durch Veränderung von Diagnoseverordnungen und ICD 10, im Jugendsektor feststellen, die vom Universitätsklinikum München als „Genumweltinteraktion“ eingestuft wird. Was wird das Gesundheitsministerium in der Legislaturperiode konkret im Bereich von gesellschaftlichen Depressionsmitauslösern unternehmen?
5. Wie liberal darf laut Staatsregierung ein Markt behandelt werden, wenn in München Jugendliche partial über fünf Monate auf einen Behandlungsplatz warten müssen? Welche Anreize gilt es zu setzen?
6. Wird das Gesundheitsministerium das Kultusministerium akquirieren, psychische Krankheiten zur Frühprävention als Ausbildungsinhalte für Lehrkräfte einzuplanen?

Um wenigstens eine teilweise Stellungnahme der Verantwortlichen zu erzwingen, verfassten wir zusammen mit MdL Claudia Köhler eine Anfrage zum Plenum, die die Staatsregierung zwar beantwortete, dennoch kaum inhaltlich Aufschluss gab.

MovieJam Studios wird nun eine Petition an den Bayerischen Landtag verfassen, um in den jeweiligen Ausschüssen eine Gesprächsgrundlage über unsere Fragen zu kreieren.

Die Anfrage ans Plenum finden Sie zum Nachlesen hier.

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